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#05 Die Macht der Worte

Aktualisiert: 9. Jan. 2022


Gestern habe ich an einem Online Seminar zu meiner Systemischen Therapeut*innen Ausbildung teilgenommen.


Wie es bei Online Seminaren so ist, sieht man sich die ganze Zeit auch selbst im Bild – und das nicht immer im besten Licht. Eine wunderbare Möglichkeit den ganzen Bullshit, den man immer zu sich sagt, mal ganz viel Raum zu geben: Oh, ich sehe richtig kacke aus! Mein Gesicht ist schrecklich rund, meine Haare viel zu dünn, ich habe voll die großen Augenringe, warum nur habe ich so eine unreine Haut, und und und. Nach dem ersten Online Seminar Tag war ich tatsächlich so deprimiert, dass ich nach Möglichkeiten gesucht habe, wie ich bei Zoom einen Filter über mein Erscheinungsbild legen kann. Ich war fest davon überzeugt, dass es so etwas gibt, da die anderen im Seminar doch alle so wie immer ausgesehen haben. Nur ich habe schrecklich ausgesehen!

Ich habe aber keinen Filter gefunden. Emotional völlig am Boden habe ich mich dann entschlossen, eine Meditation zu machen. In der Meditation ist mir etwas klar geworden: Die Liebe, die ich für andere Menschen habe – warum ich diesen Blog schreibe und warum ich seit so vielen Jahren als Sozialarbeiterin arbeite – habe ich nicht für mich! Nur so konnte ich so gemein zu mir selbst sein und so gemeine, schon fast bösartige Sachen zu mir sagen.


Ich teile das nun in aller Offenheit mit euch. Weil, ihr wisst ja, ich ganz tief in mir drin glaube, dass es auch meine Aufgabe ist, meine Erkenntnisse und Erfahrungen weiter zu geben. So kann ich Impulse zu setzten und es vielleicht auch anderen Menschen leichter machen, ihren inneren Frieden zu finden. Den inneren Frieden zu finden bedeutet Glück und Liebe zu finden. Und, wieder in Kontakt zu kommen mit dem, was wir sind: Liebe.

Wenn ich mir vorstelle, dass so viele andere immer wieder an ihrer eigenen Schönheit zweifeln und sich selbst mit grausamen Worten und Gedanken foltern, so wie ich es gestern getan habe. Dann werde ich traurig. Kurz vor diesem Online Seminar habe ich ein Hörbuch angefangen. In diesem Buch wird unter anderem die Macht der Worte beschrieben. Kriege entstehen aus Worten. Worte sind mächtig, sie können eine Waffe sein, mit der wir zerstören können. Auch uns selbst. Jedes Mal, wenn wir etwas zu uns selbst sagen, ist es so, als wenn es jemand anderes etwas zu uns sagen würde. Das Gehirn macht da keinen Unterschied.

Ich habe erkannt, wie grausam ich gestern zu mir selbst war, als ich die ganze Zeit immer wieder zu mir gesagt habe, wie schlimm ich aussehe. Das Ergebnis meiner Worte war, dass ich mich den ganzen Tag schlecht gefühlt habe und das Seminar überhaupt nicht genießen konnte. Was für ein Verlust und vor allem, wie überflüssig!

Es war gut, dass ich mich dann dazu entschieden habe, eine Meditation zur Selbstliebe zu machen. Danach habe ich mir fest vorgenommen, nie wieder grausam zu mir selbst zu sein! Ich weiß, das braucht Übung.


Heute ist der zweite Tag des Seminars gewesen und der erste Tag der Übung. Nun ist es Abend und ich sitze am Küchentisch und kann berichten: Es funktioniert!

Meine Übung war ganz konkret mir zu verbieten zu mir zu sagen – also zu denken – das ich furchtbar aussehe. Mit meiner Tochter habe ich abgemacht, dass ich pro Gedanke, der trotzdem durchkommt mit 10 TicTac bezahle. Ich muss ihr noch 40 geben ;-). Aber 4 Mal ein schlechter Gedanke ist doch echt mal ein Erfolg im Vergleich zu gestern!

Dadurch, dass ich nicht mehr zugelassen habe, schlecht von mir zu denken, war ich viel freier und konnte mich viel besser auf den Seminarinhalt konzentrieren. Nachdem die ersten Gedanken noch durchgekommen waren, hatte ich dann aber doch recht schnell die Kontrolle. Ich traute mich an dem Tag dann auch in der Rolle der Therapeutin eine Übungssequenz zu machen. Ihr kennt das sicherlich auch, dass es ganz schön Mut bedarf vor anderen Fachleuten euer Können präsentieren zu müssen. Da ist der kritische Blick ja nochmal ein anderer. In der Vergangenheit war mir so etwas in Fort- oder Weiterbildungszusammenhängen daher auch immer echt schwer gefallen. In Selbstliebe und Zutrauen zu mir hatte ich diesmal aber eine ganz andere Energie. Diese Energie hat mir geholfen in die Unsicherheit zu gehen und meine Angst zu überwinden. Ich war frei und konnte mein Wissen abrufen und einsetzten. Ich verhalf in dieser Beratungssituation einer Teilnehmerin zu neuen Erkenntnissen. Das hat mich unheimlich gefreut. Ich habe mich so gut gefühlt. Diese neue positive Energie hat so gut für mich funktioniert. Ich bin praktisch über mich hinaus gewachsen. Ich habe es geschafft, ein Stückchen mehr von meinem Potential zu nutzen.


Ich spüre, dass das erst der Anfang ist und ich es in Zukunft noch mehr schaffen werde, mein Potential und meine Kraft zu nutzen oder besser gesagt, in meine Kraft zu kommen. Der Weg ist über Selbstliebe und Zutrauen – und Vergebung. Es braucht das Vertrauen, dass wir alle eine Kraft und Liebe in uns tragen, die uns Wachsen ermöglicht, exponentiell! So wie ich könnt auch ihr lernen, durch den Nebel zu sehen. Ihr könnt lernen, dass jede Erfahrung eine Botschaft in sich trägt, einem Zweck dient und euch etwas beibringen kann. So glaube ich, dass mein ganzes Leben zur Vorbereitung dessen gedient hat, was ich jetzt tue. All meine Erfahrungen haben mich genau an diesen Punkt gebracht. Dass das, was ich hier tue genau ich bin. Wahrhaftig ich.

Ich weiß, dass viele Menschen – oder die meisten – nichts mit dem Higher Self Kram anfangen können. Ich komme zum Beispiel aus der sogenannten unteren Bildungsschicht. Es ging bei uns nicht um Selbstverwirklichung, um Lebenssinn oder Selbstliebe. Der Alltag und die Probleme waren weit weg von irgendeinem spirituellen Gedöns. Über so etwas lachte man. Ich aber habe gelernt, dass es vollkommen unerheblich ist, woher wir kommen. So lange wir Zugang zu dem Wissen bekommen, dass uns auf die Spur bringen kann. Uns erkennen lässt, was die Bedeutung von dem ist, was wir spüren. In Momenten der Verzweiflung, oder in Momenten des Schmerzes oder in Momenten tiefer Einsamkeit. Ich möchte euch erzählen, was es mit der Wahrhaftigkeit für mich auf sich hat. Warum sage ich, dass ich wahrhaftig ich bin? Es ist schwer zu erklären, da es sich dabei um ein Zustand handelt, der von dem Verstand nur schwer begriffen werden kann. Wenn ich sage, ich fühle mich wahrhaftig meine ich, dass ich mich ausgefüllt fühle. Die Leere ist weg. Ich spüre, dass mein tun einen Sinn hat und tief aus mir heraus kommt.


Wahrhaftigkeit gehört zur Schöpferkraft. Jeder von uns erlebt seine Schöpferkraft. Zum Beispiel, wenn wir ein Bild malen. Dann erschaffen wir nämlich etwas ganz Neues. Aus uns heraus. Wenn wir etwas erschaffen, spüren wir Freude und sind meist ganz vertieft darin. Es ist so ein ganz erhebendes Gefühl, das einfach glücklich macht. Es ist nicht das Gefühl eine Aufgabe zu tun, die aus einer Pflicht heraus entspringt. Wie beispielsweise ein ganz normaler Job. Es fühlt sich anders an. Was ich mit meiner Schöpferkraft genau erschaffen werde, weiß ich noch nicht. Ich habe weder eine konkrete Vision noch schreibe ich bereits einen Businessplan. Nope. Gerade fühlt es sich nur richtig an, diesen Blog zu schreiben und meine Gedanken zu teilen. Und die Fotos zu machen. Das macht nämlich richtig Spaß! Ich wünsche mir, dass es immer mehr Menschen gelingt, ihren Frieden mich sich zu finden. Ich wünsche mir, dass immer mehr von uns im Einklang mit sich selbst leben können und aufhören, zerstörerisch zu sein. Sich selbst gegenüber, aber auch anderen Lebewesen und der Welt gegenüber.


Ich bin wohl gerade dabei herauszufinden, was ich erschaffen kann, dass hilft die Worte mit ihrer ganzen Macht für mehr Liebe und Glück ein zusetzten. Ich sammle Informationen, bilde mich weiter. Ich nutze alle Medien. Die Dinge, die ich erfahre und mit euch teile sind Bausteine oder vielleicht besser gesagt Wegweiser, die mich leiten.


Jetzt gerade lese ich verschiedene Bücher zum Thema Spiritualität. Das eine Buch, das ich gerade lese handelt von einem tiefen Verständnis des Quantenselbst (Quantentheorie) und der Entmystifizierung der Meditation über einen Prozess der neuronalen Umstrukturierung. Es lehrt, wie man die Macht der Worte für sich nutzen kann und in seine Schöpferkraft kommt. Es lehrt, wie man das Leben leben kann, dass man sich wünscht. In einem anderen Buch geht es um den Weg zum inneren Frieden mithilfe von der Synthese von zeitlosen geistigen Einsichten und wesentlichen psychologischen Erkenntnissen. Es geht darum, dass es tief in uns verborgen eine Identität der Liebe gibt, die keinen Angriff, sondern nur Frieden kennt. In einem anderen Buch wiederum geht es um beruflichen Erfolg. In dem nächsten um das Erwachen, das Finden von sich selbst und damit das Finden von Glück, Wahrhaftigkeit und Sinn.

Kennt ihr eigentlich die Geschichte der Raupe? Diese Geschichte ist schon sehr verbreitet, aber vielleicht kennt ihr Sie noch nicht. Ich erzähl sie euch mal:

Die Raupe, von der ich euch erzählen möchte lebt auf einem Blatt, hoch oben in einem riesigen Baum. Auf diesem Blatt fühlt sich die Raupe gut. Die Raupe fühlt sich sicher. Sie kennt sich aus und hat alles, was sie braucht. Die Raupe tut jeden Tag dasselbe, sie futtert und futtert. Tag ein und Tag aus. Ein anderes Leben kennt sie nicht. Eines Tages sagt der Instinkt der Raupe, dass sie einen Kokon um sich herum spinnen soll und ihr Leben, dass sie bis dahin kannte vorbei ist. Die Raupe möchte ihrem Instinkt folgen. Dafür muss sie sich aber von ihrem sicheren Blatt wegbewegen und sich an einem einzelnen Spinnfaden runter hängen lassen. Die Raupe folgt ihrem Instinkt und verlässt das Blatt. Sie spinnt sich hängend in einen Kokon ein, wo sie viele Wochen bleibt. Sie weiß nicht, was mit ihr passiert. Sie weiß nur, dass nun alles anders ist und sie sich verändert. Irgendwann ist die Raupe fertig transformiert. Sie spürt das und quetscht sich durch ein klitzekleines Loch - dass gerade groß genug ist- aus dem Kokon. Während sie sich hindurch quetscht streift sie alles Alte ab und als sie aus dem Kokon herauskommt ist sie ein wunderschöner Schmetterling. Sie breitet ihre Flügel aus und fliegt. Niemals hätte sich die Raupe vorstellen können, dass sie einmal ein so wunderschöner Schmetterling sein würde.

Wenn ich jetzt an das Bild der Raupe denke, die in ihrem Kokon ist und sich transformiert, ohne zu wissen, was sie nach der Transformation sein wird, aber die Gewissheit hat und deshalb auch ihren Drang (unbewusst oder bewusst) gefolgt ist, sich zu verpuppen, dass das, was mit ihr gerade passiert genau das ist, was passieren soll. In dem Wissen, dass sie nicht in ihrem vorherigen Zustand zurückkehren kann – selbst wenn sie es wollte. Denn sie ist einfach nicht mehr die Raupe, die sie vorher war. Wenn ich mir diese Geschichte vor Augen halte, dann überkommt mich ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit und Frieden. Denn ich weiß, dass ich wie die Raupe bin. Alles ändert sich gerade für mich, weil sich mein innerstes verändert. Schon der Zustand jetzt fühlt sich wunderbar an, viel besser als der Zustand vorher! Ich weiß, dass etwas kommen wird, was jetzt aber noch gar nicht in meiner Vorstellungskraft liegt. Denn es wird völlig anders sein wird als das, was ich kenne. Ich weiß, dass es kein Zurück in den alten Zustand geben wird. In den Zustand, in dem mein Leben durch Restriktionen von außen bestimmt wird und ich meinem Ego erlaube, mir eigenmächtig den Weg vorzugeben. Mit dem Ego meine ich den Teil von mir, der meine Prägung durch Erziehung und Erfahrungen und meine kulturelle Identität ist, ausgedrückt in meinen Gedanken und Gefühlen und Werten. Ich bin nicht mehr der Sklave meiner Gedanken. Ich habe jetzt die Kontrolle und ich werde sie nutzen und erschaffen. Auch wenn ich noch nicht weiß, was kommen wird, weiß ich doch, dass es wunderbar sein wird. Ich fühle es. Ich fühle, dass es wunderbar sein wird, weil es ein Geschenk nicht nur für mich, sondern für viele sein wird. Seid gespannt, ich bin es auch. ;-)

Namaste´(oder wie meine Kinder sagen würden: Mamas Tee J) Ihr Lieben!

Eure Serena

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